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In den USA schon längst Teil der Diätpläne der Prominenten, hielt der Paleo-Trend in Deutschland erst in den vergangenen Jahren Einzug – und stieß schnell auf viele Anhänger. Heute gibt es Restaurants, die nach den Paleo-Grundsätzen kochen; regelmäßig locken Paleo-Conventions Tausende in die deutsche Hauptstadt und passende Kochbücher finden sich immer häufiger in deutschen Küchen wieder. Doch was steckt genau hinter dem Ernährungstrend? Und für wen eignet sich die Steinzeit-Diät und wer sollte lieber auf das Ernährungskonzept verzichten?
Im Vergleich zum Vegetarismus und einer veganen Ernährung ist die Paleo-Bewegung relativ jung. Im vergangenen Jahrzehnt sorgte die Steinzeit-Diät zunächst unter Prominenten und Sportlern in Nordamerika für Aufsehen, bevor der Ernährungstrend es dann nach Europa schaffte. Zu den Mitbegründern der Ernährung, die sich am Speiseplan unserer Vorfahren orientiert, gehört zweifellos der Amerikaner Lorden Cordain, ein Ernährungswissenschaftler aus Colorado, der bereits im Jahr 2002 ein Buch mit dem Titel „The Paleo Diet“ veröffentlichte. Das Buch also, das noch heute als Ursprung und Bibel des Paleo-Trends gilt. Eines der ersten Restaurants, das im Paleo-Stil kochte, ist jedoch das „Sauvage“ in Berlin, das seit 2011 im Stadtteil Neukölln für eine paläolithische Ernährung wirbt. Und der Trend umfasst längst mehr als nur den Ernährungsplan, auch Paleo-Fitness, das Trainieren mit kugelartigen Gewichten, ganz wie unsere Vorahnen, gehört für viele zum Alltag mit der Steinzeit-Diät.
In erster Linie wird bei Paleo auf industriell gefertigte Lebensmittel verzichtet. Stattdessen stehen artgerechte, unverarbeitete Lebensmittel auf dem Speiseplan. Dazu gehören Fleisch (auch roh), Gemüse, Nüsse, Samen, Getränke ohne Zucker und Zusatzstoffe, Kräuter und Gewürze, Fisch, Meeresfrüchte, Obst, Öl und Fette. Die Fleischprodukte sollten möglichst aus Weidehaltung oder vom Bio-Bauernhof stammen, die Fische aus Wildfang, um industrielle Zucht ausschließen zu können. Verzichtet wird in der paläolithischen Ernährung auf Getreideprodukte, wie Nudeln, Brot, Hülsenfrüchte, Süßes, Zucker, Milchprodukte und raffinierte Fette. Auch industriell verarbeitetes Fleisch ist tabu.
Die Anhänger des Trends schwören auf die positive Wirkung der Steinzeit-Diät auf Körper und Gesundheit. So soll der Verzicht auf Süßigkeiten und künstliche Zusatzstoffe den Blutzuckerspiegel deutliche senken und die Ausschüttung von Stresshormonen reduzieren. Dafür ist nicht nur eine Umstellung der Ernährung, sondern auch ein Umdenken in anderen Lebensbereichen notwendig. Die artgerechte Ernährung ist für viele Paleo-Anhänger erst der Einstieg; ein stärkeres Bewusstsein für den eigenen Körper meist Folge der Steinzeit-Diät. Vor allem das Risiko an so genannten „Zivilisationskrankheiten“ zu erkranken, soll durch Paleo verhindert werden. Auch einige anerkannte Wissenschaftler halten die Urahnen-Ernährung für sinnvoll, immerhin könne sich unser Organismus noch gar nicht an die neuen Lebensmittel der letzten hundert Jahre gewöhnt haben. Sich auf Lebensmittel zu fokussieren, die schon unseren Vorfahren im Paläolithikum als Nahrung diente, ist ihnen zufolge von Vorteil.
Gleichzeitig gibt es keine wissenschaftlichen Beweise, die diese Thesen belegen. Kritiker befürchten aber einen Nährstoffmangel, der unter anderem durch den Verzicht auf Milchprodukten beruhen soll. Wer sich zuvor nicht ausreichend mit Paleo und den Möglichkeiten der Ernährung beschäftigt, begeht tatsächlich oftmals den Fehler einen unausgewogenen Speiseplan ohne ausreichend Fette und Proteine zu befolgen. Außerdem, so argumentieren Paleo-Kritiker, habe sich der menschliche Organismus in den vergangenen Jahrtausenden so stark weiterentwickelt, dass eine steinzeitliche Ernährung keinen Sinn mehr mache. Doch auch die vermeintlich negativen Auswirkungen der paläolithischen Ernährung lässt sich auf Grund mangelnder Langzeitstudien nicht beweisen.
Redaktion: Katja Reichgardt