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Jeder, der sich mit Diäten und Ernährungstrends beschäftigt, hat wohl schon mindestens einmal von der Trennkost-Methode gehört. Kein Wunder, kam die Idee hinter der, nach wie vor, beliebten Ernährung bereits vor mehr als 100 Jahren auf. Heute sind die Diät und ihre positive Wirkung auf den Körper umstritten. Trotzdem entscheiden sich immer wieder Abnehmwillige und Gesundheitsfans für die strikte Trennung von Eiweiß und Kohlenhydraten. Die sollen kombiniert, so die Anhänger des Trends, zu einer Übersäuerung des Körpers führen. Aber was steckt wirklich hinter dem Trend und welche Vor- und Nachteile birgt Trennkost. Alles über den Trennkost Trend hier auf STRIKE magazin.
Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte der New Yorker Arzt Howard Hay die Theorie, dass Eiweiß und Kohlenhydrate in Kombination nicht gesund für den menschlichen Körper seien. Beide Nährstoffe könnten nicht gleichzeitig verdaut werden, so seine Theorie. In den folgenden Jahren pflichteten ihm einige andere Ärzte und Ernährungswissenschaftler bei, der Mix aus den beiden Nährstoffen würde zu einer Übersäuerung führen. Einer der bekanntesten deutschen Vertreter war der Arzt Ludwig Walb, der ebenfalls daran glaubte, dass die Vermischung von Eiweißen und Kohlenhydraten zu Übergewicht, Bluthochdruck und sogar Diabetes führen kann. Trennkost-Erfinder Hay stellte zwei Regeln auf, die alle Anhänger des Ernährungstrends befolgen sollten. Zum einen sollen Eiweiße und Kohlenhydrate generell getrennt voneinander aufgenommen werden. Lebensmittel, die beides in hoher Menge aufweisen, sollten sogar komplett vom Speiseplan genommen werden. Stattdessen, so die zweite Regel, sollen knapp drei Viertel der täglichen Nahrung aus Basen-bildenden Lebensmitteln bestehen (Gemüse und Salate), nur etwa ein Viertel aus den Säurebildnern Milch, Fleisch, Fisch oder Käse.
Die Umsetzung der Trend-Ernährung ist vergleichsweise aufwendig. Das Gute: Kalorienzählen ist kein Teil der Trennkost-Diät. Dafür müssen Anhänger der Ernährung streng auf die Trennung von Eiweißen und Kohlenhydraten achten. Brot mit Käse oder Nudeln mit Bolognese-Sauce werden genauso vom Speiseplan gestrichen wie alle anderen Gerichte, die kohlenhydrat- und eiweißreiche Lebensmittel kombinieren. Erlaubt ist alles, nur eben getrennt voneinander. Zum Sonntagsbraten gibt es dann zum Beispiel statt Kartoffeln frisches Gemüse oder statt Fleisch eben nur Kartoffeln. Die einzelnen Lebensmittel werden dafür in drei Gruppen unterteilt. Neben den eiweißhaltigen und kohlenhydratreichen Lebensmitteln gibt es eine weitere Gruppe mit neutralen Produkten, darunter Gemüse, Heidelbeeren, Pilze, grüner Tee und Bohnenkaffee, die sich mit beiden Gruppen kombinieren lassen. Auch wichtig: Zwischen den Mahlzeiten sollten drei bis vier Stunden liegen. Mittlerweile gibt es zahlreiche Blogs, Webseiten und Rezeptbücher, die mit Trennkost-Tabellen und praktischen Tipps beim Umgang mit der Diät helfen.
Vorteil von Trennkost und Hauptgrund für die anhaltende Beliebtheit des umstrittenen Ernährungstrends ist der damit einhergehende Gewichtsverlust. Tatsächlich wird die Fettverbrennung durch die Trennung der beiden Nahrungsgruppen angekurbelt. Positiv ist auch der bewusstere Umgang mit Lebensmitteln, der Verzicht auf Fett und Fleisch. Dafür stehen Gemüse, Obst und Vollkorn auf der Speisekarte der Trennkostler. Und dennoch sehen Wissenschaftler und Ernährungsberater Trennkost heute kritisch. Bewiesen ist unter anderem, dass die beiden Stoffe problemlos gleichzeitig verdaut werden können. Außerdem gibt es kaum Lebensmittel, die nur ausschließlich Kohlenhydrate oder Eiweiß enthalten. Die der Trennkost zugrunde liegende Theorie ist damit widerlegt und die Diät wird vor allem in Wissenschaftskreisen scharf kritisiert. Und dennoch entscheiden sich auch heute noch viele ganz bewusst für die Trennung von Kohlenhydraten und Eiweiß. Gesundheitsgefährdend ist Trennkost übrigens nicht. Risiken birgt der Trend nur, wenn die Ernährung zu einseitig ausfällt.
Redaktion: Katja Reichgardt